Gemeinsam für mehr Lebensqualität – Rolle des ÖPNVs soll zeitnah wachsen

VOS wichtiger Partner der Mobilität in Stadt und Region - Pressefrühstück im Landkreis mit Rückblick und Ausblick

Im 21. Jahr seit ihrer Gründung sieht sich die Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS) gut für die Zukunft gerüstet. „Moderne Fahrzeuge, sehr gut ausgebildetes Personal und in Politik und Verwaltung Menschen, die eine weitere Attraktivierung des öffentlichen Nahverkehrs deutlich fördern – was will man als VOS mehr?“, fasste Dr. Stephan Rolfes, VOS-Gesellschaftsvorsitzender, seinen Rückblick auf das vergangene Jubiläumsjahr zurück. Bei einem Pressefrühstück im Landkreisgebäude betonte „Hausherr“ Dr. Winfried Wilkens, Kreisrat, diese Sicht: „Nicht zuletzt ist die VOS auch ein Produkt aus einer solchen engen Zusammenarbeit. Regionale Mobilität ist ohne den Bus nicht denkbar. Der Landkreis hat dabei natürlich andere Ansprüche als in der Stadt erhoben werden, aber hier zeigt sich die VOS immer wieder als flexibler Partner, der beidem gerecht wird.“ Thomas Fillep, Finanzvorstand der Stadt Osnabrück, nahm aktuelle Entwicklungen zum Anlass, diese Sonderrolle der VOS hervorzuheben: „Erst vor ein paar Tagen wurde der Sieger eines Designwettbewerbs gefunden, der uns eine umsetzbare Vision entwickelt hat, wie zukünftige Mobilitätsstationen aussehen können. Denn es geht nicht mehr um PKW ODER Bus ODER Rad ODER Fußgänger – es geht um eine intelligente Verknüpfung, die dem Kunden am Ende die beste und zugleich umweltfreundliche Mobilität ermöglicht.“
 
Hagen und Hasbergen setzen auf „mehr Bus“
Vor Ort zu Gast waren auch die Bürgermeister von Hagen und Hasbergen, die im Vorjahr mit einer Investition in die VOS-Verkehre für eine deutliche bessere Anbindung an das Oberzentrum Osnabrück gesorgt hatten. Peter Gausmann, Bürgermeister von Hagen, ist sich sicher, dass eine zuverlässige Verbindung an Osnabrück seine Gemeinde attraktiviert. Die Linie 473 fährt seit dem Fahrplanwechsel im September letzten Jahres an Wochentagen alle 20 Minuten nach Osnabrück und zurück, an Samstagen jede halbe Stunde und an Sonn- und Feiertagen im Stundentakt. „Das Angebot wurde dadurch verdoppelt und bietet den Fahrgästen aus Hagen eine hohe Flexibilität“, fasst Gausmann zusammen. Sogar noch einen Schritt weiter ging man im letzten Jahr in Hasbergen: Hier wurde der RegioTakt (RT) durch eine neue Linie, die RT 492 der VOS Süd, erweitert. „Damit ist die Verbindung zwischen Hasbergen und Osnabrück mit den Linien 493 und 492 montags bis freitags und samstags im 30-Minuten-Takt auf hohem Niveau angekommen“, freut sich Bürgermeister Holger Elixmann. Und Rolfes ergänzt: „Diese gute Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten der Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück, der VOS und den interessierten Gemeinden, die für eine Attraktivierung ihres Standortes auch vor entsprechenden Ausgaben nicht zurückscheuen, macht deutlich, dass von dieser alle profitieren, vor allem auch die Einwohner und Fahrgäste.“

Umfangreiche Investitionen in Technik und Fuhrpark
Sven Borgelt vom VOS-Partner Schrage Reisen aus Melle hob umfassende finanzielle Engagement der Unternehmen in Stadt und vor allem auch der Region hervor. „Mithilfe einer Förderung der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) sind wir in der Lage, unseren Kunden bald einheitliche Informationsstandards vor allem auch online zu bieten. Die technische Basis für Echtzeit und aktuelle Apps zu schaffen hat einen hohen Preis, den wir aber, neben der regelmäßigen Investition in moderne Fahrzeuge selbst, zugunsten unserer Fahrgäste gerne investiert haben“, so Borgelt.

Blick in die Zukunft
Dass die VOS sich dabei nie auf dem Erreichten ausruht, verdeutlichte der Beitrag von Werner Linnenbrink, Mitglied der VOS-Gesellschafterversammlung und Leiter des Mobilitätsangebotes bei den Stadtwerken. Er stellte im kurzen Rückblick die 2016 veröffentlichte MobilApp VOSpilot sowie die Tarifstrategie 2017 inklusive zielgruppenspezifischer Angebote und einem neuen Auftritt – der Ticketfamilie – vor. Und ging dann ausführlicher auf die einzelnen Entwicklungsschritte Richtung mobiles Ticketing ein. „Informieren, buchen, abrechnen. Das ist ein Versprechen, das wir zeitnah unseren Kunden geben können. Zukünftig benötigt jemand, der in Osnabrück mobil sein möchte, nur noch den VOSpilot. Dieser berechnet ihm vom aktuellen Standort zum Ziel den attraktivsten Weg und bietet zugleich auch den Kauf der erforderlichen Fahrscheine an“, so Linnenbrink. Dabei verknüpfe die App auf intelligente Weise alle möglichen Formen von Mobilität: vom Carsharing über den Fußweg bis hin zum Fahrrad. Noch sei dies alles Zukunftsmusik, das mobile Ticketing hingegen nur noch Monate entfernt. Ziel der Strategie sei es, kontaktlose Abrechnungen nach Bestprice zu bieten, also dem Kunden zu gewährleisten, immer zum günstigen Preis abzurechnen, so dass dieser sich nicht mehr um Preistabellen kümmern muss. „Dieses System ist Teil des großen Ganzen, was wir in Osnabrück als Pilot in der VOS gemeinsam mit der Stadt Osnabrück umsetzen werden. Das Projekt „Mobil>e Zukunft“ ist eben mehr als die Elektrifizierung von Antrieben im Bus. Es geht auch um Digitalisierung, um moderne Radinfrastruktur und mehr Lebensqualität für alle“, fasste Linnenbrink zusammen.